Fast zwei Jahre Zusammenarbeit mit OneNote

Ein ungefilterter Erfahrungsbericht von zwei Schülerinnen aus dem 4-stündigen Gemeinschaftskunde-Kurs, denen ich hiermit für ihr ehrliches Feedback und ihre Mühen von Herzen danken möchte! Sie haben diesen Beitrag geschrieben, obwohl sie gerade mitten in der Abiturvorbereitung stecken.

22 Uhr. Schnell noch meine Tasche packen bevor ich schlafen gehe. 

Welche Fächer habe ich morgen denn überhaupt? Welche Ordner muss ich mitnehmen? Welche Bücher brauche ich? Also Mathe: Taschenrechner und Mathebuch in die Tasche. Deutsch: Lektüren einpacken. GK: Grundgesetz, Buch und die Materialien der letzten Unterrichtsstunde…Ach Quatsch! Ich brauch doch nur mein iPad. 

So ungefähr sieht unser (SchülerInnen des GK 4-stündig Kurses) Gedankengang aus. Unser Gemeinschaftskundebuch wird durch ein digitales Schulbuch ersetzt. „Microsoft OneNote“ ermöglicht uns, unsere Materialien und Unterrichtsergebnisse zu sammeln, sowie sie mit unseren Mitschülern zu vergleichen. Unser dort aufzufindendes Kursbuch ist in drei Teile aufgeteilt. Die schreibgeschützte „Inhaltsbibliothek“ beinhaltet unsere Arbeitsblätter, welche nur als Vorlage dienen und ausschließlich von Herrn Förtsch hochgeladen und bearbeitet werden können. Jedoch finden wir die Arbeitsblätter aus der „Inhaltsbibliothek“ auch in unseren „Handzetteln“. Diese individuelle Sektion kann ausschließlich von jedem selbst, sowohl mit seinen persönlichen Notizen als auch mit Hausaufgaben ergänzt werden. Die Möglichkeit, Unterseiten zu erstellen, ermöglicht uns ein klar strukturiertes und organisiertes Arbeitsfeld. In der letzten und dritten Sektion „Zusammenarbeit“ werden die Ergebnisse von Gruppenarbeiten gesammelt, synchronisiert und damit zugänglich für alle gemacht. So entsteht die Möglichkeit bei Gruppenpräsentationen den Präsentierenden seine volle und aufrichtige Aufmerksamkeit zu schenken und hinterher die von der Gruppe kompakt zusammengefassten Ergebnisse durchzuschauen.

Im Lauf der knappen zwei Jahre in denen wir mit „Microsoft OneNote“ gearbeitet haben, lernten wir nicht nur die Vorteile eines „digitalen Unterrichts“ kennen, sondern wurden auch derweilen mit kleineren Problemen konfrontiert. Nachdem wir uns zu Beginn der Kursstufe eher unsicher waren, wie ein Unterricht ohne Papier und Stift funktionieren kann, wurden wir im Lauf der Zeit belehrt, welch immense Vorteile die Nutzung von digitalen Medien im Unterricht haben kann.

Zunächst einmal war ein MacBook oder ein iPad im Unterricht in der Hinsicht praktisch, da man am Abend zuvor lediglich das Gerät in die Tasche stecken musste. Man hatte nicht die Sorge, Materialien der letzten Stunden vergessen zu haben. Des weiteren war das Kursbuch ein optimales Arbeitsfeld für Gruppenarbeiten. Während der Vorbereitung auf eine größere Präsentation konnten wir uns verschiedene Unterseiten erstellen und diese mit verschiedenen Notizen, Videos und Bilder ergänzen. Auch außerhalb des Unterrichts konnten wir dann gemeinsam unsere Seiten bearbeiten und Zeitpläne o.ä. erstellen. Digitale Medien sind in Gemeinschaftskunde auch bei Unterrichtseinheiten zu aktuelleren Themen sehr hilfreich. Falls uns ein Begriff unklar war oder wir uns über etwas nochmal genauer informieren wollten, konnten wir unsere Geräte problemlos dafür verwenden.

Die Probleme, welche während der Arbeit mit „Microsoft OneNote“ entstanden sind führen letztendlich auf technische Probleme an unserer Schule zurück. Funktionierte das WLAN in der Schule nur bedingt oder gar nicht, erwies sich die Gestaltung des Unterrichts eher schwieriger. Dieses Problem konnte jedoch insofern umgangen werden, dass wir das Kursbuch bereits am Vorabend synchronisierten, so dass alle Unterrichtsmaterialien am nächsten Tag sofort verfügbar waren. Ein weiteres Problem, welches sich für uns ergab, trat hauptsächlich während der Vorbereitung auf eine Klausur auf. Zwar handelt es sich hier um ein individuelles Befinden, jedoch war für uns die Vorbereitung auf eine Klausur mit fast ausschließlich einem digitalen Medium eher ungewohnt. Seit Beginn der Schulzeit war man daran gewohnt seine Materialien, in Form von Blättern zu haben. Deshalb war es nunmehr eine größere Umstellung die Lernsachen in digitaler Form zu haben.

Rückblickend auf die zurückliegenden eineinhalb Jahre und vorausschauend auf die noch kommenden, wenigen Monate in denen wir mit „Microsoft OneNote“ gearbeitet haben und arbeiten werden, lässt sich sagen, dass die Arbeit mit „Microsoft OneNote“ in dem Unterrichtsfach Gemeinschaftskunde von Vorteil war und ist. Der erstmalige Versuch einen „digitalen Unterricht“ zu gestalten, hat sich unserer Meinung nach als erfolgreich bewährt und wir würden jederzeit gerne wieder ein Teil solchen Unterrichts sein.

(Katinka und Naomi, Kursstufe 2c, Evangelisches Firstwald Gymnasium Mössingen)

Kommentare

  1. Finde deine Arbeitsweise positiv, habe aber bzgl einiger Punkte Bauchschmerzen:
    Wie ist das Ganze datenschutzrechtlich zu bewerten?
    Sind die SuS und deren Eltern vorher darüber aufgeklärt worden, wo/wie ihre Daten gespeichert werden?
    War BYOD ein Problem bzw. was würden finanzschwache Familien in so einem Fall machen ? (Gerät gestellt bekommen?)
    Was spricht gegen einen Materialaustausch über offene Plattformen a la Nextcloud?

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