Was zeitgemäßes Lernen (nicht) ist

Anselm Grün schreibt in seinen vielfältigen Publikationen zu Führungsfragen: Wir sollten nicht von Veränderung (des Lernens) sprechen, sondern von Verwandlung. Der letztgenannte Begriff steht für die Wertschätzung des bisherigen.

Zeitgemäßes Lernen ist für mich NICHT:

  • Einfach Technik in die Klassen („Tabletklassen“)
  • Edubreakouts (Hier wird ja ein vorgegebener Weg gamifiziert)
  • Flipped Classroom
  • Kahoot, Quizlet und Co
  • Arbeitsblätter in OneNote bereitstellen bzw. ausfüllen lassen
  • Prüfungsformate unverändert lassen und den Rest verändern

Alle diese Lernformen bzw. Ansätze haben auch ihre Berechtigung für einen bestimmten Zweck (v. a. Reproduktion), daher soll das auch nicht als Kritik an der Verwendung verstanden werden, aber eben nicht zur Weiterentwicklung des Lernens.

 

Zeitgemäßes Lernen ist für mich:

  • Projektorientiert (Kommunikation, Kollaboration)
  • Orientiert an Schülerinnen und Schülern
  • Problemorientiert (Kritisches Denken, Kreativität)
  • Die Arbeit an (übergreifenden) Themen zur gesellschaftlichen Transformation
  • Netzwerke zu verstehen und zu nutzen
  • Die Trennung zwischen informellem und formellem Lernen aufzuheben (siehe LeA-System am Firstwald-Gymnasium Mössingen)
  • Den Lernprozess zu reflektieren und in der Beurteilung berücksichtigt zu sehen

 

Wenn man einer Kollegin oder einem Kollegen, die/der bereits seit vielen Jahren projektorientiert arbeitet, sagen kann, dass ihre/seine Arbeitsformen zeitgemäß sind, dann gelingt der Transformationsprozess auch leichter. Denn dann ist die Technik (zunächst) keine Hürde bei der Weiterentwicklung des Unterrichts.

Ein guter Kompromiss zwischen behutsamer Weiterentwicklung des bisherigen Systems und aber auch phasenweise ganz neuen Ansätzen ist das Modell „Deeper Learning“ von Anne Sliwka, das an anderer Stelle ausführlich beschrieben wird.

 

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